Maria, ihr schmeckt´s nicht (jetzt aber doch)

Grandios gescheitert“. Oder auch nicht… Heute: Kalbshaxenscheiben, die erste und die zweite! (siehe unten: TAG 2)

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TAG 1:

F…..! Das musst Du erstmal schaffen – als ausgebildete Köchin und bekennende Schmor-Gericht-Fanatikerin ein Schmorgericht versemmeln. Scheiße, sag ich! Einfach mal so in die Bloglandschaft hinein gebrüllt.

Dabei hatte es so gut angefangen… Oder auch nicht?! Die Kalbshaxenscheiben gab es quasi umsonst… Der Metzger hatte sie uns statt an Heiligabend statt der bestellten Kalbsschnitzelchen versehentlich in die Tüte gepackt. Zu Hause angekommen war die Verwunderung groß. Als Entschuldigung gab er uns ein gutes Stück Kalbsrücken gratis und die Haxenscheiben durften wir zudem behalten.

Gestern dann holte ich sie voller Freude aus dem Froster. Heute sollten sie auf den Tisch. Ich packte sie mit reichlich Gemüse, sehr vielen Kräutern und einer Menge Knoblauch und ein wenig Wein in den Schmortopf… Standart-Schmorverfahren für Eilige – kommt (kam) eigentlich immer etwas Leckeres bei raus.

Nicht so heute. Irgendwie fehlte am fertigen Gericht so ziemlich alles. Man konnte es essen, aber zu Höhenflügen animierte es uns nicht. Im Gegenteil, die Enttäuschung war groß! Die Sauce war zu „lang“ und undefiniert, es fehlte an Würze, an Aromen, an Ausgewogenheit… an allem. Nach langem Fehlersuchen muss ich sagen. Es fehlte wohl an Liebe. Ich habe dem Schmorgericht einfach nicht genug Zeit, nicht genug Muße und Aufmerksamkeit geschenkt. Und das wird beim Schmoren (generell beim Kochen) leider sofort und hart bestraft. Setzen 6!

TAG 2:

Lange hatte ich überlegt, wie ich die Haxenscheiben noch retten könnte. Aber Dank Kinderspaß und Haushalt gab es keine wirklichen Experimentierzeitfenster. Es war –  wie immer – schneller Abend als man dachte: Hopp, Essen auf den Tisch! Und siehe da. Am zweiten Tag war das oben völlig verissene Kalbsknochengericht richtig lecker. Zart war es sowieso, aber jetzt war es noch saftiger, da mit Sauce durchzogen. Der Oberhammer waren das Ossobuco noch immer nicht, aber doch besser, als ich je gedacht hätte. Und dass, ohne weiteres Zutun! Ok, ein bisschen Sojasauce durfte in den Topf und ein bisschen brutzeln durfte das ganze noch.

Puh, Erleichterung! Und die Gewissheit, dass ein gutes Schmorgericht erst am zweiten Tag so richtig richtig schmeckt. Und am dritten, also heute, dürfte es noch besser sein. Außerdem die Erkenntnis, dass es besser schmeckt, wenn man vorher nicht am Herd stand. Und dass ein und dassselbe Essen sowieso nie gleich schmeckt. Sondern je nach Tagesform immer unterschiedlich. Bin insofern froh, kein Restauranttester zu sein!

Wer sich jetzt fragt, wo der Mehrwert für den rezeptaffinen Leser bleibt? Keine Panik – ich werde die Kalbsbeinscheiben nochmal machen und dann auch das passende Rezept dazu liefern. Darauf freue ich mich jetzt schon. Bis dahin, einen sonnigen Sonntag!

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