Man weiß ja nie, wohin es einen führt. Für diejenigen, die den Jakobsweg pilgern, hier ein wichtiger Hinweis…. ihr solltet unbedingt bis zum Cap Finisterre weiterlaufen, um dort eine Jakobsmuschel aus dem Wasser zu holen und diese nach Hause mitzubringen. So zumindest habe es mittelalterliche Zeitgenossen gemacht, um daheim mit der Schale der Jakobs- oder Pilgermuschel (dem Wahrzeichen des heiligen Jakobs) anzugeben. …naja, es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Euch in nächster Zeit auf den Jakobsweg stürzt, oder? Es ist schon eher möglich, dass sich jemand, der das hier liest, umgehend ein paar Jakobsmuscheln in die Pfanne werfen möchte?! Nur zu – aber nehmt die Richtigen. Nicht etwa irgendwelche Jakobsmuschel-Verwandte aus fieser Aquakultur. Nein, echte, fette, „getauchte“ Jakobsmuscheln, die auf den schönen Namen Pecten maximus hören. Die sind – wie alles gute – mittlerweile nicht mehr so zahlreich, weshalb sie ein halbes Jahr Schonzeit haben. Vor den Küsten Schottlands, Irlands und Frankreichs werden sie zwischen Oktober und März per Hand von Tauchern eingesammelt. Diese hier auf den Bildern kamen übrigens per Express-Versand aus der Bretagne. Frisch, schwer, fest verschlossen. Sie rochen nach nichts, außer nach salzig-frischem Meer! Ein großes Fest!!! Doch was tun damit? – Als erstes schneidet ihr mit einem kleinen Messer einmal entlang der Öffnung, um den Schließmuskel zu kappen. Dann klappt ihr die Schalen auseinander und schabt die Muschel heraus, ohne sie zu beschädigen. Ist ganz einfach! Flutsch… da ist das gute Stück schon draußen. Jetzt wird alles abgetrennt, AUSSER dem leuchtend roten und leckeren Rogen. So, fertig… weiter geht es morgen mit einem tollen Rezept: Jakobsmuscheln mit Spinat, Orangen und Nüssen.
So schön, oder? Respekt vor diesen Lebewesen. Ich möchte nicht sentimental werden, aber es tut mir doch jedes Mal etwas leid, sie zu essen…. Bis morgen!